11 Dinge, die du in dein Skizzenbuch malen kannst
Ein Skizzenbuch oder Skizzenheft ist ein wunderbares Werkzeug, um deine kreative Seite zum Ausdruck zu bringen und deine zeichnerischen Fähigkeiten zu verbessern. Es bietet dir die Möglichkeit, deine Gedanken, Ideen und Beobachtungen festzuhalten. Egal, ob du Anfänger bist oder schon lange zeichnest, hier sind 11 interessante Dinge, die du in dein Skizzenheft malen kannst:
Vielleicht fährst du in den nächsten Wochen in den Urlaub, bist schon unterwegs oder hast Lust, zum Zeichnen in ein Café zu gehen oder dich auf deine Terrasse zu setzen. Die meisten dieser Übungen kann man sehr gut auch draußen malen. Manche sind besonders geeignet für den Urlaub, z.B. Sehenswürdigkeiten als kleine Linienzeichnungen zu machen.
Zu allen Übungen und Zeichenimpulse habe ich Beispiele auf einer Pinterest-Pinnwand zusammen gestellt. Hier ist der Link zur Pinnwand: 11 Dinge für dein Skizzenbuch. Zu einigen habe ich unten ein paar meiner Skizzenheft-Seiten als Beispiel.
Schnapp dir dein Skizzenbuch, einen Bleistift, einen Fineliner und/oder Aquarellfarben und los geht’s!
1. In meinem Rucksack (Linienzeichnung mit Aquarell)
Nimm deinen Rucksack oder deine Handtasche und wühle ein paar Dinge daraus hervor. Hast du vielleicht ein paar Stifte, Lippenstift, Kaugummi, Schlüsselbund, Handy, u.a. immer dabei? Nimm dir ein paar Objekte (vielleicht 4-5 für den Anfang) und zeichne diese als Linienzeichnung in dein Skizzenheft. Verwende dann Aquarellfarben, um Farbakzente zu setzen und deiner Zeichnung Leben einzuhauchen.
2. Ein Blumenkranz mit Hand Lettering (Linienzeichnung mit Aquarell):
Zeichne einen sanften Bleistift-Kreis in die Mitte einer Seite oder Doppelseite. Setze nun entlang des Kreises einige unterschiedliche Blumen, Blüten, Blätter und kleine Zweige. Verteile besonders große Blüten und fülle dann die Zwischenräume entlang des Kreises mit kleineren Blumen. Vervollständige den Kranz mit Blättern, Zweigen und kleinen Punkten, so dass ein stimmiges Gesamtbild entsteht. Male die Blumen mit Aquarell- oder anderen Farben, die du zur Hand hast, an. Schreibe in die Mitte ein oder zwei Wörter mit einem Brush Pen.
3. Eine Farbmeditation (Aquarelle)
Malen kann sehr meditativ sein. Male abstrakte Formen in unterschiedlichen Farben, zum Beispiel mit Aquarelle auf die ganze Seite. Besonders einfach geht es mit Kreisen. Experimentiere mit den Farben. Entweder du fängst oben links an und setzt einen Farbkreis in der hellsten Farbe, die du hast, dorthin. Dann machst du den nächsten Kreis etwas dunkler, oder gehe entlang der Farben des Regenbogens (oder deines Farbkastens) vor. Also von gelb, über orange, rot, violett, etc. Du kannst die Kreise oder Punkte alle gleich groß machen, entweder in kleiner Größe (z.B. 0,5 mm Durchmesser) oder in einer mittleren Größe (z.B. 2,5 cm Durchmesser). Vergleiche wie unterschiedlich die Seiten wirken. Du kannst auch nur eine Farbe nehmen und diese in ganz verschiedenen Schattieren. Zum Beispiel nimmst du ein Rot als Basis und mischst für jeden Kreis ein kleinen Tropfen einer weiteren Farbe hinzu. So entstehen Farbexperimente. Ein anderes Beispiel ist es, die Kreise sehr nass zu malen und ganz nah aneinander zu platzieren, so dass sie sich an einem Punkt berühren. Dort, wo sie sich ganz zart berühren, werden dann die beiden unterschiedlichen Farben ineinander laufen. Es ist spannend, dies zu beobachten.
4. Fantasie-Monster oder Tiere aus Farbklecksen (Farbe + Linienzeichnung)
Male mit einer Farbe (Aquarelle, Buntstift, Gouache, Filzstift) einige unförmige Farbkleckse oder rundliche Flächen auf die Seite. Manche machen dies auch mit Kaffee. Dann nimmst du einen Fineliner und malst aus dem kreisförmigen Gebilde ein lustiges Monster oder ein niedliches Fantasietier. Am besten schaust du dir die Form an und überlegst, wo der Kopf, wo der Körper sein könnte. Meist ist es am einfachsten mit den Augen zu beginnen (bei Monstern können es ja auch ein oder drei sein, mache es so, wie du lustig bist). Dann ein Mund, ein paar Zähne, Arme (die können auch besonders lang sein). Der Reiz an dieser Übung ist, dass einfach alles erlaubt ist und durch die vorgegebene (merkwürdige) Form deine Kreativität angesprochen wird und du bestimmt dich selbst überraschen wirst. Versuch einfach es locker anzugehen und Spaß zu haben.
5. Farbschraffuren (Buntstift)
Mit Buntstiften kannst du verschiedene Schraffurtechniken ausprobieren. Experimentiere mit unterschiedlichen Druckstärken und Farbverläufen, um Tiefe und Textur in deine Zeichnungen zu bringen. Du kannst dir auch einige Quadrate oder Rechtecke auf die Seite zeichnen und dann jedes mit einer unterschiedlichen Schraffur füllen. Wenn du zwei Schraffieren übereinander legst, nennt man es Kreuzschraffur. Versuche die Linien auch mal möglichst fein und parallel zu machen.
6. Vintage-Teetassen (Linienzeichnung mit Farbe)
Zeichne detaillierte Linienzeichnungen von Vintage-Teetassen und verwende Farbe, um ihnen einen nostalgischen Charme zu verleihen. Spiele mit Schattierungen und Texturen, um realistische Darstellungen zu schaffen. Recherchiere im Internet nach Referenzbildern, aus denen du eine Serie von einigen Tassen auf die Seite malen kannst oder schau selbst in deiner Küche nach deinen eigenen Tassen und male diese ab. Auch interessant ist es, wenn du alle Tassen nur mit einer Farbe kolorierst. Das nennt man dann eine monochromes Bild.
7. 30 Kreise (Linien, Doodling)
Zeichne 30 Kreise auf eine Seite deines Skizzenhefts und fülle jeden Kreis mit einem einzigartigen Muster, einer kleinen Zeichnung oder einem Doodle. Diese Übung hilft dir, deine Kreativität zu stimulieren und neue Ideen zu entwickeln.
8. Objekte blind zeichnen
Versuche, Objekte in deiner Umgebung blind zu zeichnen, ohne dabei auf dein Papier zu schauen. Diese Übung verbessert deine Beobachtungsgabe und fördert deine Fähigkeit, Proportionen richtig einzuschätzen. Du kannst eine Art Serie von Objekten auf der Seite gestalten und zum Beispiel dir die Objekte deines Schreibtisches oder einige Küchenutensilien nehmen. Nimm das Objekt in die Hand, betrachte es genau. Dann nimmst du den Stift zur Hand und malst mit geschlossenen Augen das Objekt in dein Skizzenbuch. Es kommt hier nicht auf das Ergebnis an. Sondern darauf, dass du realisierst, wie wichtig das genaue Sehen beim Zeichnen ist. Und dein Sehen und die Beobachtungsgabe werden hier geschult. Außerdem sieht das Ergebnis meist sehr lustig aus!
9. Eine Vintage-Gießkanne mit Blumen (Linienzeichnung mit Aquarell)
Zeichne eine alte Gießkanne und fülle sie mit Aquarellblumen oder verziere sie mit einigen Blümchen. Diese Kombination aus Linienzeichnung und Aquarellmalerei schafft eine harmonische und interessante Komposition.
10. Fantasieblumen (Linienzeichnung mit Aquarell):
Lass deine Vorstellungskraft blühen und zeichne fantastische Blumen. Ähnlich wie bei einigen der vorherigen Impulse zeichne zunächst eine Reihen von (diesmal eher großen) Kreisen oder runden Flächen auf die Doppelseite deines Skizzenhefts. Lass die Farben trocknen. Dann verzierst du die Kreise mit einem schwarzen Fineliner, so dass fantasievolle Blumen entstehen. Wenn du jedem Kreis einen „Stängel“ gibst und diesen senkrecht bis an den unteren Rand der Seite ziehst, wird es sogar eine Fantasieblumen-Wiese.
11. Flächen mit Mustern (Aquarelle mit Linienzeichnung):
Male rechteckige Flächen in deinem Skizzenheft mit Aquarellfarben , so dass die gesamte Doppenseite mit einer Art Gitter aus Rechtecken gefüllt ist. Du kannst die Flächen auch mit Verläufen interessant gestalten. Sobald sie richtig getrocknet sind, kannst du mit einem Fineliner in schwarz oder einem Gelstift in weiß die Flächen nun mit Mustern bemalen. Zum Beispiel mit kleinen Punkten, Kreisen, Dreiecken oder sie mit waagerechten oder diagonalen Linien verzieren. Wenn die ganze Seite gefüllt ist, entsteht ein tolles Gesamtbild.
Ein Skizzenbuch ist ein persönlicher Raum, in dem du deine Kreativität ausdrücken kannst. Die vorgeschlagenen Übungen und Zeichenimpulse dienen als Ausgangspunkt für deine eigene künstlerische Reise. Nutze sie als Inspiration, um neue Techniken zu erlernen und vor allem Spaß am Zeichnen zu haben. Sei mutig, experimentiere und lass deine Kreativität fließen – dein Skizzenheft ist der perfekte Ort, um dich künstlerisch auszudrücken, deine Fähigkeiten zu erweitern und in eine kreative Routine zu kommen.
Inspirations-Pinnwand bei Pinterest: 11 Dinge für dein Skizzenbuch
Zu einigen der Übungen und Zeichenimpulse habe ich eigene Skizzenbuch-Seiten als Beispiel. Darüber hinaus habe ich eine Pinterest-Pinnwand erstellt, auf der du eine Vielzahl von Beispielen zu den genannten Übungen und Zeichenideen finden kannst. Hier ist der Link zur Pinnwand. Es sind 66 Pins, also lass dich inspirieren!
So kannst du noch mehr Ideen bekommen. Schau auf die Pinnwand und dann nimm das erstbeste Motiv, das dich anspricht und setze es in deinem eigenen Stil in deinem Skizzenbuch oder -heft um.
Aber bleibe dort nicht zu lange, sondern entscheide dich schnell und spontan. 😉Sich im Internet inspirieren lassen ist gut, aber achte darauf, dass du dich nicht verhedderst und von hier nach da springst, und am Ende entweder keine Zeit mehr zum selbst Malen hast oder womöglich sogar demotiviert wirst, weil es soviel Angebot gibt.
Alle der oben beschriebenen Impulse sind für Anfänger geeignet und machbar! Und für Fortgeschrittene natürlich auch. Wir lernen nie aus und du kannst auch jeden Impuls immer wieder zeichnen. Du wirst immer wieder neu experimentieren mit den Motiven, den Farben, der Größe der Elemente. Die meisten (wenn nicht gar alle) Übungen kann man auch sehr gut mit Kindern malen. Also, es gibt keine Ausrede, sondern ganz viel Chance, hier eine Runde Konfetti für deine kreative Seele zu werfen und Spaß zu haben!
Viel Spaß!
Deine Silja