30 min. Kreativität tanken – ein Farbenspaziergang in Orange
Spazieren gehen ist super, um raus zu kommen, frische Luft zu tanken, den Kopf frei zu kriegen – und um kreative Energie zu tanken! Was, echt?
Aber hallo! Kreativität tanken ist, wenn man neue Ideen bekommt, oder genauer: den Kopf so frei macht und bestimmte Anreize auf sich wirken lässt, um sich für neue Ideen zu öffnen. Das ist zumindest meine persönliche Meinung.
Eine Möglichkeit, diese Art von kreative Energie zu tanken, ist es einen sog. Farbenspaziergang zu machen. D.h. du steckst deine Kamera oder dein Smartphone in die Tasche und ziehst los. Raus auf die Straße, in die Natur, in die Stadt. Nimm dir eine Farbe als Ziel und dann fotografierst du alles, was du in dieser Farbe entdeckst. Vor ein paar Wochen habe ich mir die Farbe “Türkis” hierzu ausgesucht.
Heute habe ich mir “Orange” ausgesucht. Und obwohl ich natürlich einige gleiche Straßen entlang gelaufen bin, natürlich sieht die heutige Collage total anders aus.
Warum tanke ich damit nun Kreativität?
Das Gehirn bekommt eine kreative, visuelle Aufgabe. “Suche alles, was Orange ist”. Automatisch tritt damit die rechte Gehirnhälfte in den Vordergrund, weil von dem Gehirn eine visuelle Leistung gefordert wird. Damit schaltet man auch die linke Gehirnhälfte, die sonst ständig plappert, ab. Das ist die erste Art, den Kopf frei zu kriegen. Dazu kommen dann die Eindrücke, die man erhält. Die Gegenstände in der gewünschten Farbe, die man entdeckt. Ich wette, da kommt so einiges zustande, was du so noch nie wahrgenommen hattest – obwohl du vielleicht schon unzählige Male diese Straße entlang gelaufen bist. Diese Gegenstände geben dem Gehirn ganz neue Eindrücke und Reize, die zu neuen Assoziationen und eben auch neuen Ideen führen können. Entweder schon während des Spaziergangs, aber meistens genau danach. D.h. so ein Spaziergang ist eine gute Möglichkeit, sich “kreativ aufzuladen”, bevor man an eine Aufgabe geht, bei der man Ideen braucht z.B. einen Text zu schreiben oder ein Bild zu malen.
Hier ein paar der Bilder im Einzelnen:
Vor einer Kita hängen ein paar schlaffe Luftballons, die wohl von einem vergangenen Sommerfest erzählen.
In einem geparkten VW-Bulli liegen hippie-like bunte Blümchen-Girlanden auf dem Amaturenbrett.
Musical-Plakat an einer schönen old-school Litfasssäule. Ich mag so was ja bei all dem digitalen Kram, der uns sonst um gibt.
Ganz viel Orange umgibt uns natürlich an Baustellen und Warnschildern. Hier freut mich besonders, dass es mir gelungen ist, den Neonton fast einzufangen. Das ist ja mit Kameras und Drucktechnik oft sehr schwierig.
Auffällig war, dass orange-farbene Schilder und Zeichnungen oft mit Grün ergänzt werden. Ist ja nicht direkt die Komplementärfarbe, die ich erwartet hätte, aber die Kombi funktioniert tatsächlich gut.
Hier noch ein paar Orange mit Grün-Beispiele.
Eher rot als orange, ja ich weiß. Aber hey, es ist der Dom, der darf das! Zeichnung auf einem Studentenwohnheim.
Hübsches Graffiti!
Ich als alte Basketballerin… I (still) love this game! Orange ist eine typische Basketball-Farbe, also nicht so die Überraschung, aber hat mich trotzdem sehr erfreut.
Autos habe ich tatsächlich heute nur zwei in Orange entdeckt! Bei “türkis” war ich da erfolgreicher. Orange scheint aktuell nicht sehr populär zu sein auf dem Automarkt. Immerhin: die Karren, die ich in orange entdeckt habe, waren ziemlich neu, top gepflegt und shiny. Die Besitzer scheinen Orange also aus Überzeugung zu wählen und dann voll stolz drauf zu sein. Ist doch cool!
Noch ein hübsches Graffiti. Solche Graffitis mag ich. Wenn man etwas erkennen kann, es nicht “bloß” ein Namenskürzel ist, sondern ein Symbol, ein Bild, was das Klasse hat und irgendwie die Wand speziell macht. Danke an den Künstler.
So sieht die “Meine Nachbarschaft ist Orange”-Collage aus:
Na, Lust bekommen?
Liebe Greetz
Silja