Wasserfarbe für Einsteiger | Schöne Farben mischen und Farbpaletten kreieren
Heute habe ich entdeckt, dass Farben mischen gar nicht so schwer ist wie ich dachte. Man braucht nur eine kleine, super safe Kreativübung machen. Hier verrate ich, wie es geht. Und nebenbei ist diese Übung ein toller “Zeichenprompt”, wenn man mal nicht weiß, was man malen könnte.
Seit einiger Zeit experimentiere ich gerne mit Wasserfarben (also Aquarellfarben, für die die noch nicht mitbekommen haben, dass es jetzt “in” ist, dafür den deutschen Begriff zu verwenden *zwinker*). Aber mit dem Mischen der Farben war ich noch nicht zufrieden. Ich mischte einfach drauf los und war nie sonderlich angetan von meinen ermischten Kreationen. Ich schob es auf die nur 12 Farben, die mein kleiner Van Gogh Kasten hat. Aber das stimmt nicht! Auch mit nur ganz kleinen Farbkästen kann man alle Farben, und vor allem wunderschöne Farben mischen. Hier ich zeige euch wie.
Schöne Farben mischen: Der Schlüssel ist diese simple Kreativübung
Man nehme ein Foto, Bild oder eine Illustration, die einem farblich gefällt, und erstellt daraus eine Farbpalette.
So einfach. So gut!
Ich holte mir ein paar Papiere, deren Muster mir gefallen und probierte es. Dazu mein Skizzenbuch, Wasserfarben, Pinsel und Wasser.
Meist sind bei Illustrationen die Farben reduziert auf ca. 4-8 Farben. Bei Bildern mit Farbverläufen oder Fotos gibt es natürlich mehr Farben. Da muss man sich die 5-8 wichtigsten, markantesten Farbtöne aussuchen und diese nachmischen.
Für jede gemischte Farbe setzt man ein kleines Quadrat aufs Papier. Wenn man einen Farbton noch nicht so richtig getroffen hat, mischt man etwas nach und malt ein weiteres Quadrat. Es ist nicht wichtig, dass man nur diese 5 oder 8 oder wie viele auch immer Farbnuancen man einzig und allein trifft, sondern dass man sich der gewünschten Farbe annähert. Am Ende des Tages ist dies schließlich eine Übung. Und mit jeder Farbe, die man mischt, merkt sich das Gehirn ein bisschen mehr, wie es geht.
Ich war verblüfft. Schon beim ersten Muster, dessen Farben ich versuchte, nachzumischen, war das Ergebnis hervorragend. Bei den weiteren genauso. Ich kann es mir nur so erklären, als dass durch die visuelle Vorlage, man instinktiv die Farben (besser oder genauer zusammen) mischt. Also, wenn z.B. ein Farbton noch “zu lilafarben” wirkt als rötlich, dass man dann ganz natürlich noch etwas mehr Rot oder Orange hinzu mischt. Wenn der Farbton etwas wärmer werden soll, etwas Geld, Orange oder Braun. Es war wirklich faszinierend, wie nah ich an die Vorlagen kam. Und wie schnell! Das hätte ich nie gedacht. Ich hatte bisher immer gezaudert, mir nochmal die Farblehre anzuschauen und so Farbkreisel aufzumalen. Das klang nicht gerade nach Spaß.
Aber diese Übung ist es! Es bringt einfach Spaß, nur die Farben nachzumischen. Ohne Witz. Wenn du es nicht glaubst, probier es doch aus. 🙂
Weil mir die Farbpaletten so gut gefielen, habe ich dann auch noch eine kleine Illustration von Lollies mit diesen coloriert. Sweet!
Jetzt bin ich Farbmischfan, yay!
Liebste Greetz
Silja
2 Comments
Tabea
Wie ewig nehme ich mir eigentlich schon vor, meinen Farbkasten mal wieder zu benutzen? Wahrscheinlich schon fünf mal länger als “zu lange” 😉 Also danke erst mal für die Erinnerung…
Allerdings dachte ich, dass Wasserfarben doch was anderes als Aquarell ist… denn Aquarellfarben kosten doch wesentlich mehr als günstige Wasserfarben, die man auch in der Schule nutzt…
Dass das Mischen und Kästchen malen Spaß macht, kann ich mir nicht so recht vorstellen… wenn ich schon zu kreativen Sachen Zeit finde, will ich am Ende irgendwie immer auch ein Ergebnis haben, dass ich (weiter)-verwenden kann… Also Zeichnung dann als Karte verschicken, genähtes Anziehen oder so, Fotos verbloggen oder wenigstens entwickeln lassen und immer wieder an der Wand bestaunen 😉
Liebe Grüße
Silja
Hallo Tabea,
wie schön, dass du Lust bekommst, mal wieder mit Wasserfarben zu experimentieren!
Ganz genau kenne ich nicht die Unterschiede zwischen den einzelnen Farben. Aber international wird von “Watercolors” gesprochen. Das kann man dann französisch als “Aquarelle” übersetzen oder deutsch “Wasserfarben”. Fakt ist, Felix Scheinberger, ein Illustrations-Professor aus Münster hat einen Bestseller geschrieben “Wasserfarbe für Gestalter” und er malt definitiv mit dem was man aus dem Laden für Künstlerbedarf auch als Aquarell bezeichnet. Hier geht es also nicht um die Tusche aus der Schule, aber was mir gefällt, ist, die Wasserfarben oder Aquarell oder was auch immer nicht so künstlerisch SCHWIERIG zu erlernen zu präsentieren, sondern dass es ein ganz tolles Medium ist, mit dem man Experimentieren kann oder schon mit ganz wenig Übung ganz tolle Ergebnissen erzielt.
Und ja, prinzipiell mag ich es auch am liebsten, wenn aus der Übung etwas wird, dass ich verschenken oder anders nutzen kann. Aber bei dieser Übung hat es wirklich Freude bereitet, zu sehen, dass ich tolle Farbpaletten mit meinem ganz kleinen Farbkasten nahezu exakt mischen kann.
Liebste Greetz Silja