Kreativität,  Tipps

Auf den Spuren eines Künstlers

Oben steht mein Motto: ich will kreativ sein, am liebsten jeden Tag. Ich will meiner Kreativität einen festen Platz in meinem Alltag geben und meine Kreativität ausleben. Darum bin ich hier. Darum schreibe ich diesen Blog. Schreibe über das, was ich Kreatives mache. Und damit hoffe ich, andere zu motivieren, es auch zu probieren. Dass ich Leute, die gern „irgendwie mehr kreativ“ wären, aber nicht wissen wie, inspirieren kann und zu Ideen verhelfe. Oder wiederum solche motivieren kann, die es sich nicht zutrauen, weil sie glauben sie seien nicht kreativ und nicht gut genug.

Ich habe ein Buch gefunden, das sich genau an Leute wie uns richtet. Leute, die irgendwie eine Art kreativen Wunsch in sich verspüren, aber nicht wissen ob und wie sie diesen verfolgen können.
Die Autorin heißt Julia Cameron und behauptet, sie habe eine zielsichere Methode entwickelt (bzw. zufällig bei sich und anderen Künstlern entdeckt), mit der man seine eigene Kreativität wieder oder zum ersten Mal entdeckt.
Das machte mich neugierig, klar.

Nachdem Julia Cameron auf den ersten 30 Seiten anhand ihrer eigenen Geschichte und vielen Beispielen von Leuten in ihren Kursen mir ziemlich glaubhaft vermittelt hat, dass es eben diese „blockierten Künstler“ oder ich nenne sie mal liebevoll „verkappte Kreative“ gibt, beschreibt sie einen 12-wöchigen Kurs, in dem man sich selbst bessern kennen lernen soll und mithilfe von zahlreichen Übungen den eigenen Künstler in sich finden soll. Das „Künstlerkind“ wie sie es nennt. Dann gibt es da noch den fiesen „inneren Kritiker“, das ist die linke Gehirnhälfte, die immer und ständig bewertet, was wir tun. Wenn wir den Stift in die Hand nehmen und etwas zeichnen wollen, meckert der innere Kritiker „was machst du da? Das ist doch Blödsinn. Du kannst doch gar nicht zeichnen. Das soll eine Katze sein? Dass ich nicht lache. Eine Katze hat doch nicht so große Ohren. Und überhaupt, das ist doch alles krumm und schief. Das kann ja ein Kind besser…“
Hm, ja, das kommt mir bekannt vor. OK, nicht das mit der Katze. Aber der Ton… ja, so einen Kritiker habe ich auch im Ohr sitzen. Aber ich habe nie darüber nachgedacht, ob es vielleicht auch woanders ein ziemlich verschüchtertes Kerlchen geben könnte, das eigentlich nur spielen (malen) will, keinem etwas Böses will. Diese eine, kritische, realistische Stimme ist dagegen die dominante. Und die andere (die rechte Gehirnhälfte) redet nicht. Kann sie auch gar nicht, denn das Sprachzentrum sitzt ja in der linken. Wie dumm! Aber wer weiß, vielleicht ist ja was dran.
Also, bei dem Wirrwarr in meinem Kopf manchmal, kann ich mir das mittlerweile ganz gut vorstellen. Noch besser: das würde so einiges erklären! („… ja, ich kann auch nicht genau sagen, warum ich dieses Teil kaufen musste, nein, vernünftig war es nicht. Aber es ist so hübsch…“)

Kurzum, ich habe das Buch „Der Weg des Künstlers“ angefangen zu lesen und – auch wenn es mir einen Tick zu spirituell-esoterisch geschrieben ist, aber darüber kann ich hinweg sehen – die Botschaft macht mich neugierig!
Also starte ich den Selbstversuch und werde diesen 12-Wochen-Kurs ausprobieren – und hier darüber berichten. (Aber keine Angst, nicht nur. Vielleicht einmal die Woche, wie es läuft und ob es irgendwelche Änderungen in mir hervorruft.)

Zugegeben, ich glaube nicht, dass ich eine Künstlerin bin. Aber vielleicht bin ich eine „verkappte Kreative“…?
Möglicherweise ist es auch nur der Begriff des „Künstlers“, der in mir eher negative Bilder hervorruft bzw. für mich als „Normalo“ so weit weg klingt.
Übrigens, meine Meinung ist ja:

Kunst ist, wenn’s Spaß bringt

Ich mag häufig die Kunst in Museen oder in fancy Galerien nicht, wenn sich Kunst als etwas präsentiert, dass man nur versteht, wenn man in bestimmten intellektuellen Kreisen verkehrt oder besonders “kultiviert” daher kommt. Ich mag, wenn Kunst für alle ist und wenn man merkt, dass der Künstler es ernst meint. Und wenn er es ernst meint, also authentisch bei der Sache ist, und einfach in seiner Kunst das tut, was ihm einfach im Kopf herumschwirrt, dann bin ich sicher, dass es Spaß bringt.

Und ja, in diesem Sinne, könnte ich wohl schon sagen, dass das was ich hier so treibe auch Kunst wäre. Aber mal sehen, was Frau Cameron dazu zu sagen hat.

Morgen geht’s mit Woche eins los: „Das Gefühl für Sicherheit wiedergewinnen“.
Nun denn, ich kann mir darunter noch nichts vorstellen, aber ich habe das Kapitel auch noch nicht gelesen.

Soviel weiß ich schon, es gibt zwei Grundpfeiler der Methode: die „Morgenseiten“ und den „Künstlertreff“ (mentale Notiz: ich möchte für mich persönlich andere Begriffe für diese beiden Sachen finden).
Man muss in dem Kurs jeden Tag drei Seiten voll schreiben. Am besten direkt nach dem Aufstehen. Hintergrund ist, dass man immer so viele Gedanken im Kopf herum schwirren hat und dieser „mentale Morgenspaziergang“ diese aufräumt oder einfach mal raus bringt, damit sie nicht mehr total diffus und halb unterbewusst im Kopf abhängen.
Klingt gut, auch wenn es mir davor graut, dafür morgens früher aufzustehen. Und hey, manchmal denke ich, solche Tipps sind einfach nicht für Mütter und Väter gemacht. Aber schauen wir mal. Morgen fahre ich mit der Bahn zur Arbeit. Da kann ich dann drei Seiten in ein Notizbuch schreiben.
Das zweite ist der „Künstlertreff“. Dies ist eine Stunde in der Woche, in der man einfach etwas „aus Spaß“ macht oder etwas Neues ausprobiert. Ha, also das klingt doch super! Ein neues Café, eine neue Zeitschrift lesen, irgendwas in der Stadt besichtigen oder besuchen, wo man noch nie war. (Übrigens lustig, dass man die Sehenswürdigkeiten der eigenen Stadt meist schlechter kennt, als jeder Tourist, der mal eine Woche in deiner Stadt verbracht hat, oder? Ist jedenfalls bei mir immer so gewesen. Aber wie gesagt, ich bin auch nicht so der Museumsgänger, um es milde auszudrücken).
Klingt auf jeden Fall verlockend, aber mehr werde ich sicher in dem Kapitel dazu lesen.

Also, dann mach ich mich mal auf den “Weg des Kreativen” in den Spuren (m)eines Künstler(kinde)s. Mal sehen, was das gibt! *lach*

Liebe Greetz

Silja

P.S. Meine Illustrationen im Titelbild war eine Figurenübung, in “Craft-a-doodle” von Jenny Doh vorgestellt von der Künstlerin Cori Dantini.

2 Comments

  • Bianca

    Hey Silja, ich freue mich sehr auf deine kreative Reise und bin gespannt auf die Reiseberichte. Diesen “inneren Kritiker” kenne ich auch..der kann ganz schön nervig und destruktiv sein.Ich hoffe das Buch hält ein paar gute Tipps bereit, um dem kleinen Kerl von der anderen Seite etwas unter die Arme zu greifen und ihm eine laute Stimme zu geben.
    Liebe Grüße, Bianca

    • Silja

      Hi Bianca,

      danke für deinen Besuch und die lieben Wünsche für meine kreative Reise. 🙂
      Ja, der kleine Kerl ist echt nervig. Der muss mal in seine Schranken verwiesen werden. 😉
      Das Buch hat gut angefangen diese Woche. Ich werd die Tage mal einen kleinen Zwischenbericht geben.

      Ganz liebe Grüße & dir weiterhin ein schönes Pfingstwochenende

      Silja