Handlettering lernen und Kalligraphie Basics | Ein Nachmittag an Ostern
Handlettering lernen bzw. üben steht dieses Jahr ganz weit vorn auf meiner kreativen Wunschliste. An Ostern hatte ich einen ganzen Nachmittag Zeit für mich und dazu ein neues Handlettering Buch. Somit habe ich mir so 4-5 Stunden genommen und das erste Kapitel “Kalligraphie Basics” durchgearbeitet und Handlettering geübt – und bin ganz angetan von meinen Fortschritten. Das “Love” sieht doch schon echt schön aus!
Schon länger auf meinem Wunschzettel, dann endlich mal bestellt, hatte ich diesen Topseller aus dem Bereich Kalligraphie. Wusstet ihr eigentlich, dass Steve Jobs in den 70ern Kalligraphie studiert hat? Man befindet sich also mit Kalligraphie durchaus in einer hippen Ecke…
Buchtipp: Creative Lettering and Beyond
Den Ausschlag bzw. Anstoß für meinen neuen Anlauf in Sachen Handlettering gab mir das folgende Buch, das ich vor ein paar Tagen bestellt hatte: Creative Lettering and Beyond. Eine Sammlung von Einführungen zum Thema Handlettering von vier Künstlerinnen: Gabri Joy Kerkendall, Laura Lavender, Julie Manwaring und Shauna Lynn Panezyszyn.
Das Buch besteht aus vier Kapiteln:
- Modern Calligraphy von Laura Lavender
- Illustrated Lettering von Gabri Joy Kirkendall
- Chalk Lettering von Shauna Lyy Panczyszyn
- Lettering Crafts von Julie Manwaring
Es ist eine angenehme, leicht nachvollziehbare Mischung aus einführenden Übungen, ein wenig Theorie und hilfreichen Tipps. Dazwischen gibt es immer wieder praktische Übungen und auch Platz, um direkt im Buch zu üben. Ich habe allerdings in meinem separaten Skizzenbuch geschrieben.
Gut gefallen hat mir auch die Darstellung der einzelnen Buchstaben wie hier, bei der zunächst der Buchstabe (hier Kleinbuchstaben) einige Male gezeichnet wurde und dann mithilfe von kleinen roten Pfeilen noch einmal die einzelnen Striche und Schwünge, aus denen ein Buchstabe besteht, verdeutlicht werden.
Los geht’s mit richtig schön schrägen Buchstaben
Ich habe die Übungen in meinem Skizzenbuch angefertigt. Dazu habe ich den Tombow ABT N15 Schreibstift verwendet und teilweise einen einfachen Bleistift in Härte “HB”.
Zwei super Tricks, die ich bisher immer missachtet oder nicht so wirklich beherzigt hatte beim Handlettering Lernen oder Kalligraphie Üben:
- Neben den horizontalen Schreiblinien (man nutzt immer 4 Linien, die Descender Line, die Base Line, die Waist Line und die Ascender Line) unbedingt auch eine Schräglinie als Hilfslinie per Lineal vorzeichnen. Die sog. Slant Line. Ich habe es tatsächlich mit einem – wie ich fand mutig starken – 45°-Grad-Winkel probiert: und das Ergebnis war verblüffend. 45° sind echt “normal” für die Neigung der Buchstaben in der Kalligraphie. Unbedingt machen!
- Wenn man die Schräglinie von 45° nutzt, dann den Block tatsächlich auch im 45°-Winkel vor einen legen zum Schreiben. D.h. die Schräglinie liegt quasi senkrecht vor mir und die horizontalen Linien in einem Winkel von 45°. Sieht anfangs auch krass aus, funktioniert aber super!
Und jetzt üben üben üben…
Beim Üben der Kalligraphie habe ich gelernt, dass es insbesondere um das Erlernen und Verinnerlichen von drei zentralen Aspekten geht:
- Gleichmäßigkeit – um ein ästhetisches Schriftbild zu erhalten, sollten die Buchstaben möglichst gleichmäßig aussehen. D.h. gleiche Buchstaben möglichst gleich und auch gleiche Buchstabenelemente sollten möglichst gleichartig aussehen. Also der “Bauch” eines kleinen “a”s sollte in seiner Form möglichst dem Bauch eines “o”s oder “c”s ähneln.
- Neigung – wie schön gesagt: der Neigungswinkel sollte stark sein und eingehalten werden, am besten realisiert durch eine schräge Hilfslinie im 45°-Winkel zu den horizontalen Linien, wobei das Papier wiederum 45° schräg beim Schreiben vor einem liegen sollte.
- Kombinierter Look von dicken und dünnen Linien – Ganz wichtig bei der Kalligraphie ist der Leitsatz “dünn rauf, dick runter”, wie ich ihn schon in dem Handlettering Heft der Flow schon gelesen hatte. Gemeint ist, dass man den federartigen Pen bei Aufwärtsbewegungen nur leicht über das Papier schwingt, bei Abwärtsbewegungen dagegen Druck ausübt, so dass sich die weiche Brush-Spitze richtig breit aufs Papier legt. So entsteht der typische Kalligraphie-Look aus dicken und dünnen Linien.
Mit einem spitzen Bleistift kann man ebenfalls wunderbar üben. Vorteil: mehr Platz zum Üben auf der Seite und auch kleinere Buchstaben sind gut machbar. Wichtig ist, dass man trotzdem übt, starken Druck auf die Spize auszuüben bei der Abwärtsbewegung und leichten Druck bei der Aufwärtsbewegung (“dünn rauf, dick runter”).
Erste Wörter zusammen fügen
Noch verspielter werden
Besonders begeistert hat mich am Ende das “Taking it up a notch”-Kapitel, bei dem man dann frei Hand sehr verspielt wird in den Buchstaben.
Mit Verzierungen das Ganze abschließen
Zu guter Letzt zeigt Laura Lavender ganz viele tolle Verzierungen, um ein Wort dann so richtig in Szene zu setzen.
Somit schloss ich meine Nachmittagssession in Kalligraphie mit diesem hübschen “Love”. Das Buch hat meine Erwartungen absolut übertroffen. Klar, das war nur der Anfang. Jetzt muss ich natürlich viel mehr üben, um den richtigen Schwung rein zu kriegen und die Form der Buchstaben zu verinnerlichen. Auch das Verzieren kam am Ende aus Zeitmangel zu kurz. Das werde ich in den nächsten Tagen noch intensiver üben müssen.
Aber für den Anfang war es ein sehr schöner Osternachmittag! Die nächsten Karten wollen geschrieben werden…
Liebe Greetz
Silja
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