Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
Hallihallo und willkommen zurück!
Ich bin aus meiner Sommerpause wieder da und voller Vorfreude auf ganz viel Malerei, Zeichnen und Hand Lettering in den kommenden Wochen und Monaten!
Der September steht vor der Tür und die Temperaturen sind spürbar gesunken. Es fühlt sich schon richtig herbstlich an heute. Typischerweise wird das Interesse meiner Leser*innen am Malen und Zeichnen mehr, wenn es in Richtung Herbst geht. Ich glaube, auch wenn ich das Malen draußen und die Energie des Sommers zum Kreativ Sein liebe, irgendwie passt Malen und Zeichnen auch wunderbar in den Herbst, an einen Tisch, mit einer Tasse Tee oder Kaffee. Es stehen auch so viele schöne Anlässe an, zu denen man kreative DIY-Projekte umsetzen kann.
Wir renovieren zum Beispiel gerade die Kinderzimmer… da habe ich auch schon einige Ideen, wie ich am Ende den Zimmern einen persönlichen und kreativen Touch geben möchte.
Tatsächlich muss ich gestehen, ich wollte schon vor zwei Wochen aus der Sommerpause zurück kehren. Aber zum einen kamen der Schul- und Kitastart der Kids und sonstige private Dinge dazwischen, die Zeit und Raum einnahmen. Und zum anderen: ich musste einfach den Anfang finden. Auch für mich ist manchmal (wenn z.B. Zeitstress besteht) ein Neu- oder Wiederanfang schwierig anzugehen. Ich weiß, was ich will. Ich habe Ideen. Aber mir fehlt schlicht die Zeit.
Doch genau darum geht es auf meinem Blog! Wie finde ich die Zeit im Alltag, etwas Kreatives zu schaffen? Wie finde ich den Mut, es zu tun, rauszugehen und meine Arbeit zu zeigen?
Was ist überhaupt der Anfang?
Gibt es eigentlich diesen „Anfang“ oder reden wir uns das bloß ein, wenn wir das Gefühl haben, etwas aufzuschieben? Irgendwie ist doch jeder Tag ein neuer Anfang, jedes Bild ist ein neuer Anfang, jedes Projekt, selbst jeder Projektschritt hat einen eigenen Anfang. Wir fangen jeden Tag den ganzen Tag über neu an.
Und jetzt?
Jetzt überlege ich mir, wie es sein wird, wenn ich die vermeintlich unbequeme Aufgabe erledigt haben werde. Wenn ich weiß, dass du und andere Leser*innen ihn lesen werden. Vielleicht darf dich der Artikel inspirieren, selbst anzufangen mit einem Projekt, das du aktuell aufschiebest. Oder sogar anfangen, wieder kreativ zu sein.
Ich habe schon so oft mich so freuen dürfen, über Nachrichten, in denen mir Leserinnen beschrieben, welche Freude sie an den Tutorials hatten. Wie sie eine Karte gemalt und verschenkt haben – oder für sich selbst ein Skizzenbuch angelegt und das Cover bemalt haben. Da hüpft mir immer das Herz. Daran denke ich jetzt.
Ich möchte, dich inspirieren, mit etwas anzufangen. Was ist es, das du aktuell aufschiebst? Wonach sehnst du dich, dass es (wieder) in deinem vollen Alltag einen Platz findet? Was hast du bis vor einiger Zeit regelmäßig gemacht, aber über den Sommer ist es in den Hintergrund geraten. Aber du wünschst dir doch eigentlich, dass es fester Bestandteil deines Lebens und deines Alltags ist? Na komm, was ist es? Schreib es dir auf! Mach es sichtbar! Schreibe deinen Wunsch auf. Guck mal, das ist der erste Schritt. Jetzt hast du eine Idee. Als nächsten kannst du dir einen Mini-Plan machen: Wann widmest du dich für einige Zeit dieser Idee? Mach einen Termin mit dir selbst aus und trage ihn jetzt in deinen Kalender ein. Es kann ein 5-Minuten-Termin sein, wo du deine Idee durchgehst und überlegst, was du dafür brauchst (musst du irgendwas dafür besorgen, dich mit jemandem verabreden?) – oder mache einen Termin von einer Stunde, in der du dich dieser Sache widmen wirst.
Mach jetzt einen Termin für dich aus
Das ist der erste Schritt. Und schwupps: du hast angefangen!
Und ich mit diesem Artikel auch. Da bin ich wieder. Zurück aus der Sommerpause und ich fühle mich herrlich, dass ich weiß, dass ich sicher jemanden mit diesem Artikel anstoßen darf, mit etwas anzufangen, dass diese Person sich wünscht!
Und genauso könnte man sich doch auch in jeder Tätigkeit als Anfänger sehen. Klar, man hat Erfahrung und manchmal auch schon die ein oder andere Technik. Aber jede von uns weiß auch, wo sie noch hin will und welche Motive, welche Technik sie noch beherrschen will. Und bei den Dingen, die ich mir noch wünsche zu können oder zu erreichen – bei denen bin ich per Definition heute doch (noch) eine Anfängerin.
Irgendwie gefällt mir dieser Gedanke. Ich schrecke vielleicht innerlich auch etwas vor „dem Anfang“ zurück, weil ich ihn mental zu etwas Größerem mache als er ist. Aber wenn man es einmal ganz herum dreht und sich überall als Anfängerin sieht, das ist spannend! Ich habe vor einigen Minuten angefangen, diesen Artikel zu schreiben. Ich habe just in diesem Moment, mit diesem Satz angefangen. Ich fange doch ständig, den ganzen Tag über mit etwas Neuem an. Ich bin eine gute Anfängerin! Offensichtlich kann ich anfangen. Und ich tue es ständig wieder. Das, was ich aufschiebe, ist vielleicht eine unangenehme Aufgabe. Aber dann muss ich mich fragen, warum?
Wie überliste ich meinen inneren Schweinehund?
Warum empfinde ich Unbehagen (die Aufgabe ist schwierig), Zweifel (ich weiß nicht genau, was ich tun soll, mir fehlt noch die zündende Idee) oder Nervosität (puh, das werden andere sehen, was ich tun werde…).
Das ist doch völlig okay! Und völlig normal. Ich habe schon häufiger gehört, dass wenn man Unbehagen empfindet, man dies normalisieren soll. Es ist völlig normal, dass ich mich unwohl fühle, wenn ich weiß, die Aufgabe wird schwierig sein. Es ist völlig normal, dass ich planlos bin, wenn mir der Plan oder die Idee fehlen. Und es ist völlig normal, dass ich nervös bin, wenn ich weiß, dass ich etwas schaffen will, das andere sehen, lesen und bewerten werden.
Okay, also, alles normal. Einmal durchatmen.
Wenn du jetzt Lust bekommen hast, einfach mal mit dem Malen anzufangen, dann habe ich hier zwei Ideen für einfache Muster für dich. Das eine habe ich mit Aquarelle gemalt, das andere mit Gouache. So kannst du ausprobieren, welche der beiden Malmittel dir besser gefällt oder einfach mal reinschnuppern.
Ich variiere sogar nach Motiv und Tageslaune. Aquarelle geht irgendwie schneller für kleine Motive und man muss die Farben nicht oder nicht so lange trocknen lassen. Wie gesagt, wenn man laviert, also nass-in-nass malt, muss man ja sogar im noch nassen Zustand weitermachen. Das bietet sich für kurze Kreativ-Sessions an. Wenn du es gerne abstrakt und geometrisch mit klaren Rändern magst, würde ich dir Gouache empfehlen.
Hier habe ich zwei Ideen für Muster für dich, die du mit Aquarelle oder mit Gouache malen kannst.
Mini-Tutorial: Ein einfaches Muster malen mit Aquarelle
Und hier geht es gleich weiter mit einer zweiten Inspiration für ein Muster.
Mini-Tutorial: Ein einfaches Muster malen mit Gouache
Hast du noch Fragen zum Unterschied zwischen Aquarelle und Gouache? Dann schreib mir gerne einen Kommentar oder eine E-Mail. Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Anfangen! Selbst wenn es nicht das Zeichnen oder Malen ist, lass mir gern deine Gedanken bei Instagram da, was das Anfangen für dich bedeutet, ob es dir schwer fällt und womit du jetzt anfangen willst!
Liebe Grüße
Silja