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Retro Portrait Karten zeichnen und ein bisschen 1969 Feeling

Weißt du, dass man aus den Online-Shopping Kartons, die bestimmt auch bei dir regelmäßig ins Haus trudeln, super schicke Karten machen kann? Zudem noch ganz persönliche? Mit nur zwei bis drei Stiften. Mega Effekt!

Neulich abends stöberte ich in meinen Kreativbüchern, um nach einem kleinen Zeichen- oder Bastelprojekt zu schauen. In “Craft-a-doodle” (von Jenny Doh) wurde ich fündig. Zwar hatte ich die Portraitzeichnungen von Carla Sonheim schon öfter gesehen, aber noch nie hatten sie mich so richtig angesprochen. Diesmal war es anders. Vielleicht weil ich gerade beim abendlichen “Wohnung-nach-Kinderspielalarm-Aufräumen” auch diverse Kartons von Amazon & Co. vor der Haustür gestapelt hatte. Aber vor allem, weil ich einige Ideen hatte, wie ich dieses Zeichenprojekt für mich persönlicher gestalten könne.

Für die Portraits brauchte man braunes Papier… warum nicht auch braunen Pappkarton und den dann direkt ins DIN A6- Kartenformat zuchneiden? Dann mit schwarzem Fineliner ein Portrait nur mit einfachen Konturen aufzeichnen. Fertig wäre eine gezeichnete Portraitkarte.

Zudem hatte ich eine schöne Idee: wie wäre es mit einem Bild von meinen Eltern als Vorlage? Und nicht nur irgendeines, sondern ein Bild an ihrem Hochzeitstag 1969! Damit wurden diese Karten persönlich was ganz Besonderes für mich. Und der braune Hintergrund passte super zum Retro-Touch der Karte.

Karten zeichnen mit Retro-Portraits

Man braucht nicht viel, um einfache Portraits zu zeichnen.

  • Papier bzw. hier also braune Pappe und eine Schere
  • Schwarzer Fineliner (für einen etwas detaillierteren Effekt am besten in zwei unterschiedlichen Breiten, z.B. 0,3 und 0,5 mm)
  • Weißer Gel-Pen
  • Schwarze Tinte, ein schwarzer Brush-Pen oder einen dicken schwarzen Stift (ein Edding geht auch)

Die Häschenkarte war schlicht meine Schablone, um das DIN A6-Format auf die Pappe aufzumalen und dann Karten zurecht zu schneiden. Übrigens, am besten gleich mehrere Karten zuschneiden, so kann man ohne Druck ein paar Konturzeichnungen ausprobieren und dann mit der weiter arbeiten, die einem am besten gefällt.

Eine Konturzeichnung heißt, dass man nur die markantesten Linien, häufig irgendeine Form von Rand des Motivs abzeichnet. Im Grunde genau so, wie man als Kind ein Gesicht gemalt hat: Kopfform, Augen, Nase, Mund. Aber… und das ist das Wichtige beim Zeichnen…

…genau hinschauen, wie die Linien geformt sind!

Also nicht ein Auge so drauf los, wie als Kind. Sondern genau auf das Foto schauen, wie ist das Auge genau geformt? Welche Wimpern sieht man? Wo verläuft die Falte über dem Augenlid, bis wo reicht sie?

Der Schlüssel ist: beim Abzeichnen eines Motivs soll man mehr Zeit auf das Motiv schauen als auf das, was die Hand zeichnet. Wer das Spiel noch etwas aufheizen möchte, kann auch eine blinde Konturzeichnung draus machen und gar nicht auf die Zeichnung schauen. Aber da muss man schon üben, um Augen, Nase und Mund nicht völlig durcheinander zu platzieren.

Die Augenbrauen sind auch total wichtig und können den Charakter des Gesichtes gut gestalten.

Bei der Nase kann man gern etwas minimalistisch herangehen und nur die dunklen Nasenlöcher zeichnen, evtl. noch eine Linie für den Nasenrücken, mehr nicht.

Dann die Lippen schön umranden und auch hier gut auf die Form achten, damit man die Person des Fotos auch erkennt und schließlich die Frisur vollenden.

Jetzt habe ich mit einem dünneren Stift noch weitere Details als Linien hinzugefügt. Aber nicht übertreiben!

Dann den Hintergrund schwärzen mit dem dicken Edding, der Tinte und Pinsel oder wie ich mit dem Pentel Brushpen und ein paar Highlights mit dem weißen Gelstift setzen.

Das ist meine wunderbare Mama! Und dazu kam dann noch mein ebenso toller Papa. Und jetzt habe ich eine moderne Form, wie ich ihr Hochzeitsbild in meinem Bastelzimmer feiern kann.

Liebste Greetz

Silja

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